Eine spannende Reise durch die Piercing-Geschichte führt uns zu unterschiedlichen Kulturen und durch verschiedene Zeitalter. Sie ist so vielfältig und farbenfroh, wie die Menschen, die sie tragen. Von der Antike bis zur Moderne haben sich die Gründe für den Körperschmuck stetig gewandelt. Diese kulturelle Entwicklung reicht von rituellen Körpermodifikationen in indigenen Stämmen bis zu den subkulturellen Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Heute tragen Menschen Piercings in zahlreichen Formen und Größen an verschiedensten Körperstellen, wobei jeder Stil eine eigene Bedeutung und Geschichte hat.
Erfahre bei uns, wie sich die Geschichte des Piercings bis heute entwickelt hat.
Piercing-Geschichte in früheren Kulturen
Die Piercing-Geschichte reicht weit in eine Zeit zurück, wo Piercings mehr als nur Körperschmuck waren. Die frühesten Spuren des Piercings führen in die jüngere Steinzeit Afrikas zurück, wo bereits vor über 7000 Jahren Menschen Gehänge in ihren Ohrläppchen trugen, die aus Tierknochen und Zähnen hergestellt waren. In der Hochkultur des alten Ägypten waren Piercings, insbesondere Ohrpiercings, ein Privileg, welches in aller erster Linie den Pharaonen und der königlichen Familie vorbehalten war. Das bezeugen unter anderen Grabbeigaben. Auch in anderen alten Kulturen, wie bei den Mayas und Azteken, waren Piercings mehr als nur Schmuckstücke. Hier unterstrichen sie den gesellschaftlichen Status innerhalb der Gruppe, sowie den Mut der Krieger.
Auch in verschiedenen asiatischen Kulturen hatten Piercings einen tiefgreifenden symbolischen Hintergrund. In Indien beispielsweise stand und steht das Nasenpiercing auch heute noch in Verbindung mit der Geburt und Heirat. Gleichzeitig hatte das Piercen der Wange in Indien die Bedeutung, eine Verbindung zu Göttern herzustellen. In Ländern wie Malaysia oder Thailand dienen verschiedene Piercing-Rituale der Besänftigung bösartiger Geister und Dämonen. Durch das Stechen von Piercings werden Götter beschworen, um die Familie oder das Dorf vor Krankheiten, Katastrophen und anderen Heimsuchungen zu bewahren.
Darüber waren Piercings schon früher auch Bestandteil eines Initiationsritus, um den Übergang von der Jugend zum Erwachsenenalter zu markieren, und von verschiedenen Schönheitsidealen. So steht in vielen Stämmen Afrikas bis heute sowohl das Piercen von Körperstellen, als auch das Dehnen mit sozialen und gesellschaftlichen Werten in Assoziation und wird als Schönheitsideal verstanden.
Diese historischen Anwendungen verdeutlichen nochmals, dass die Piercing-Geschichte mehr ist als nur ein Trend. Viele haben eine tiefgehende Bedeutung und wurden nur aus besonderen Anlässen angewendet, um die Werte, Überzeugungen und sozialen Strukturen der eigenen Kultur zu verdeutlichen.
Piercing-Geschichte: Rebellion im 20. Jahrhundert
Waren Piercings in der Antike in vielen Kulturen ein Symbol von hohem Status oder Verbindung zu den Göttern, so hat sich dies im 20. Jahrhundert gewandelt. In dieser Zeit manifestierte sich die Piercing-Geschichte als ein starkes Symbol der Rebellion und des Nonkonformismus in unterschiedlichen Subkulturen, die sich ab Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelten. In der Punk-Szene der 1970er Jahre wurden Piercings zum Symbol des Wunsches nach Individualität und des Widerstands gegen die herrschende Mainstream-Kultur, was sie zu einem markanten Merkmal machte. Insbesondere auffällige Ohr-, Nasen- und Mundpiercings wurden verwendet, um die Ablehnung traditioneller Werte auszudrücken und sich von der breiten Masse zu unterscheiden. Auch in den Gothic- und Heavy-Metal-Szenen der 1980er und 90er Jahre wurde dies übernommen und der Trend erweiterte sich. Beide Subkulturen basieren auf dem Punk und hier standen Piercings für eine düstere Ästhetik, anstatt sich in erster Linie gegen die sozialen Normen der Gesellschaft aufzulehnen.
Die Piercing-Geschichte in diesen Subkulturen zeigt, dass Piercings auch in der modernen Zeit mehr als nur Körperschmuck sind und Generationen nachhaltig geprägt haben. Sie boten eine visuelle Sprache für Jugendliche und Erwachsene, um sich von den herrschenden Normen abzugrenzen und ihre eigene Geschichte zu erzählen.
Piercing-Geschichte im 21. Jahrhundert
In den frühen 2000ern erlebten Piercings, vorwiegend bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, eine Welle der Popularität. Diese Ära sah das Aufkommen von Piercings in verschiedensten Bereichen, von subtilen Ohrpiercings bis hin zu auffälligeren Formen wie Zungen- oder Bauchnabelpiercings. Dank dieser Entwicklung in der Piercing-Geschichte, gewannen Piercings zunehmend an Akzeptanz in der breiteren Gesellschaft. So spiegelt sich in der Piercing-Geschichte seit 2000 eine Entwicklung wider, die von wachsender Akzeptanz und Individualität geprägt ist. Mittlerweile sind Piercings kein Mittel gegen gesellschaftliche Konventionen, sondern vielmehr eine Möglichkeit für Ausdruck und Ästhetik geworden. Besonders in den 2020ern wurde der Fokus auf personalisierte und maßgeschneiderte Piercings stärker, wobei einzigartige Platzierungen immer beliebter wurden.
Piercing-Geschichte: Ein Ausblick
Es zeigt sich in der Piercing-Geschichte, das es sich um mehr als Körperschmuck oder ein Accessoire handelt und in vielen Fällen einen wichtigen Hintergrund hat. Wenn du dich dafür entscheidest, dir ein Piercing stechen zu lassen, wählst du damit ein Stück Kultur. In unserer umfassenden Piercing-Wiki kannst du dich weiter über dieses spannende Thema informieren. Die Piercing-Geschichte lehrt uns noch heute, dass die Vielfalt und Einzigartigkeit jeder Kultur zu schätzen und die Bedeutung der persönlichen Ausdrucksfreiheit wichtig ist. Sie lädt uns ein, über die reine Ästhetik hinaus zu blicken und die Geschichten hinter jedem Piercing zu verstehen. Wir sind schon gespannt darauf, wie sich die Piercing-Geschichte in den nächsten Jahrzehnten wandeln wird, welche neuen Trends und Geschichten auf uns alle zukommen werden.
