Ohr-Schmuck zu tragen, hat nicht nur eine sehr lange Tradition. Es ist auch in vielen Völkern, die sich unabhängig voneinander entwickelt haben, Brauch. Schon sehr früh begannen die Menschen, sich mithilfe von Löchern im Ohrläppchen oder am oberen Rand des Ohres die Möglichkeit zu schaffen, Ohr-Schmuck zu tragen. Auch heute noch ist diese Mode zeitlos und beinahe alle jungen Mädchen und auch immer mehr Männer lassen sich Ohrlöcher stechen. Welche Möglichkeiten gibt es, um am Ohr Schmuck zu tragen? Und was hat es mit dem Begriff „Curated Ears“ auf sich?
Was sind „Curated Ears“?
Viele nutzen die Möglichkeiten dieser Form von Ohr-Schmuck, ohne den Begriff jemals gehört zu haben. Sie stellen sich den Ohrenschmuck einfach als Piercing am Ohr vor – was es letztlich auch ist. Es geht bei „Curated Ears“ darum, bestehendem Ohr-Schmuck neue Piercings hinzuzufügen oder gleich von Beginn an über mehrere Piercings am Ohr nachzudenken. Curated Ears sind ein mit Bedacht und Sinn für Ästhetik gestalteter Ohr-Schmuck, der meist mehrere Piercings umfasst. Aufeinander abgestimmt ist hier nicht nur die Platzierung der Piercings, sondern auch die Art des eingesetzten Schmucks. Es geht darum, ein ausbalanciertes Konzept zu finden, dass das Gesicht betont und der Anatomie des Einzelnen angepasst wird. Wichtig ist bei diesem Ohr-Schmuck die richtige Planung, denn die Schmuckstücke sollen einander harmonisch ergänzen. In der Regel wird dieser Ohr-Schmuck mit dem Piercer gemeinsam besprochen, da dieser viel Erfahrung in der Umsetzung mitbringt und so schon weiß, was zu welcher Anatomie gut passt – und was nicht. Beim Ohr-Schmuck dieser Art ist ein wenig Geduld gefragt, denn am besten werden nicht alle Piercings zeitgleich gestochen. Gerade Piercings im Bereich des Knorpels verheilen nicht so schnell wie an anderen Stellen. Somit sollten diese Piercings mit Ruhe und Bedacht angegangen werden.
Warum Piercings als Ohr-Schmuck verwenden?
Piercings als Ohr-Schmuck haben zu Recht eine lange Tradition. Sie können klassisch elegant erscheinen, aber mit mehreren Piercings und dem entsprechenden Schmuck auch trendig oder gar rebellisch wirken. Darüber hinaus ist die Einstiegshürde klein, denn Piercings am Ohr sind anders als anderer Körperschmuck in der Regel überall – auch an konventionellen Arbeitsplätzen – toleriert oder werden sogar gerne gesehen. Ist einem gerade nicht danach den Ohr-Schmuck zu zeigen, können diese bei einer Langhaarfrisur auch geschickt verdeckt werden – zum Beispiel, wenn Oma gerade zu Besuch kommt.
Welche Fragen sollten vor dem Stechen des Ohr-Schmucks beantwortet werden?
Bevor ein dauerhaftes Piercing gestochen wird, sollte man sich selbst einige Fragen beantworten, damit das Ergebnis am Ende schön wird und die Aktion nicht vielleicht zu Reue führt. Welche Fragen sollte jeder vor dem Stechen für sich beantworten?
Folge ich nur einem Trend oder passt der Ohr-Schmuck zu mir?
Die Verlockung einem Trend zu folgen, den vielleicht ein Schauspieler oder ein It-Girl ins Leben gerufen hat, ist oft groß. Nicht nur, dass den Stars gerne nachgeeifert wird, es ist auch einfach. Statt sich mit der Frage der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen, wird einfach kopiert – in der Hoffnung, dass auch ein Funke der Persönlichkeit des Promis auf einen übergeht. Das passiert natürlich nicht. Der Ohr-Schmuck sollte zu der Person passen, die ihn trägt – und zwar voll und ganz. Inspirationen zu suchen ist absolut richtig und in Ordnung! Nur einfach unbedacht kopiert werden sollte Ohr-Schmuck nicht.
Reicht die eigene Geduld für Curated Ears aus?
Hand aufs Herz: Nicht jeder hat die Geduld, etwas langfristig durchzuziehen. Manche möchten es lieber schnell und einfach. Das wird bei einem aufwendigen Ohr-Schmuck wie den Curated Ears aber eher nichts. Es ist wichtig, nicht mittendrin abzubrechen und nur die Hälfte stechen zu lassen. Insbesondere dann, wenn in dem Design und der Zusammenstellung viel Zeit und Arbeit steckt und alles perfekt auf Persönlichkeit und Anatomie abgestimmt wurde.
Welche Grundregeln sollten beim Design des Ohr-Schmucks beachtet werden?
Bei dem Design der Curated Ears sollte nicht einfach bunt gemischt werden. Für ein schönes und ästhetisches Design sollten ein paar Grundregeln der Ästhetik beachtet werden.
1. Die Farbpalette beim Ohr-Schmuck nicht zu bunt wählen
Ist der Schmuck insgesamt sehr auffällig, zum Beispiel mit Glitzersteinen oder Swarovski-Steinen versehen, dann ist es wichtig, in einer Farbpalette zu bleiben, damit das Ergebnis nicht zu durcheinander wirkt. Der Kontrast zwischen den Farben und Materialien sollte mit Bedacht gewählt werden und es sollte nicht zu bunt gemischt werden. Um die Farbpalette aufzulockern, können auch durchsichtige oder weiße Steine zwischendrin eingesetzt werden. Dies sorgt für mehr Stil.
2. Formen beim Ohr-Schmuck richtig kombinieren
Rund, eckig, oval, rautenförmig, perlenförmig – die Zahl der möglichen Formen ist groß. Form und Farbe sollten immer Hand in Hand gehen. Sind die Farben schon recht bunt gewählt, sollten die Formen sich lieber ähnlich sein und sich nur dezent voneinander unterscheiden. Sind die Farben dagegen sehr schlicht, lohnt es sich, mit den Formen zu experimentieren und die verschiedenen Stücke des Ohr-Schmucks so voneinander abzuheben.
3. Die Curated Ears auf die Kleidung abstimmen
Auch wichtig ist es, die Piercings auf den Stil der Kleidung abzustimmen. Die Kleidung ist bunt durchmischt? Dann darf auch bei den Piercings dieser Stil nicht fehlen. Stecker können mit Ringen kombiniert werden und die Farben der Ohrringe dürfen bunter sein. Ist das Outfit schlicht und elegant? Dann sollte auch die Wahl des Ohr-Schmucks darauf abgestimmt sein.
Müssen beide Ohren bei Curated Ears symmetrisch gestaltet sein?
Hier ist die Antwort: Nein. Beide Ohren sollten ähnlich und vor allem vom Stil zueinander passend gestaltet sein, aber sie müssen nicht gleich sein! Im Gegenteil, komplette Symmetrie sieht beim Ohr-Schmuck oft eher seltsam aus. Die Ohren sollten nicht aussehen wie Zwillinge, eher wie sich sehr gut verstehende Freunde. Der Schmuck sollte aufeinander abgestimmt sein, aber gleich müssen die Curated Ears nicht aussehen. Die meisten Kulturen, die ihre Ohren mit Piercings schmücken, tun dies nicht seitengleich.
